Meine Douglas Adams Kult Seite

(auch einige Informationen über meine anderen Lieblings-Buchautoren)

Weit draußen in den unerforschten Einöden eines total aus der Mode gekommenenen Ausläufers des westlichen Spiralarms der Galaxis leuchtet unbeachtet eine kleine gelbe Sonne.

Um sie kreist in einer Entfernung von ungefähr achtundneunzig Millionen Meilen ein absolut unbedeutender, kleiner blaugrüner Planet, dessen vom Affen stammende Bioformen so erstaunlich primitiv sind, daß sie Digitaluhren noch immer für eine unwahrscheinlich tolle Erfindung halten.

Dieser Planet hat - oder besser gesagt, hatte - ein Problem: Die meisten seiner Bewohner waren fast immer unglücklich. Zur Lösung dieses Problems wurden viele Vorschläge gemacht, aber die drehten sich meistens um das Hin und Her kleiner bedruckter Papierscheinchen, und das ist einfach drollig, weil es im großen und ganzen ja nicht die kleinen bedruckten Papierscheinchen waren die sich unglücklich fühlten. Und so blieb das Problem bestehen. Vielen Leuten ging es schlecht, den meisten sogar miserabel, selbst denen mit Digitaluhren.

Viele kamen allmählich zu der Überzeugung, einen großen Fehler gemacht zu haben, als sie von den Bäumen heruntergekommen waren. Und einige sagten, schon die Bäume seien ein Holzweg gewesen, die Ozeane hätte man niemals verlassen dürfen.

Und eines Donnerstags dann, fast zweitausend Jahre, nachdem ein Mann an einen Baumstamm genagelt worden war, weil er gesagt hatte, wie phantastisch er sich das vorstelle, wenn die Leute zur Abwechslung mal nett zueinander wären, kam ein Mädchen, das ganz allein in einem kleinen Café in Rickmansworth saß, plötzlich auf den Trichter, was die ganze Zeit so schiefgelaufen war, und sie wußte endlich, wie die Welt gut und glücklich werden könnte. Diesmal hatte sie sich nicht getäuscht, es würde funktionieren, und niemand würde dafür an irgendwas genagelt werden.

Nur brach traurigerweise, ehe sie ans Telefon gehen und jemand davon erzählen konnte, eine furchtbar dumme Katastrophe herein, und ihre Idee ging für immer verloren.

Douglas Adams, "Per Anhalter durch die Galaxis"

Unter allen Buchautoren die ich jemals gelesen habe, hat Douglas Noel Adams sich einen besonderen Ehrenplatz in der Liste verdient. Er hat einige humorvolle Geschichten mit vielen besonderen Ideen und Wendungen geschrieben. Leider starb dieser große Buchautor viel zu früh nach nur 49 Jahren. Ich betrachte seinen plötzlichen und unerwarteten Tod als eine furchtbar dumme Katastrophe und noch einen von Gottes größten Fehlern.

Douglas Adam's Bücher sind ohne Zweifel witzig. Aber sie haben auch einen starken humanistischen Einschlag in ihnen. Seine Science-Fiction Stories sind eine Parodie der menschlichen Gesellschaft und erfinden zahllose nützliche Dinge wie das "Problem anderer Leute Feld", die "Vogonischen Bauflotten" oder den "Elektrischen Mönch". Fragen Sie nicht, wo Sie all diese nützlichen Sachen kaufen können, wahrscheinlich haben Sie sie bereits! Ein anderes Buch, "Die letzten ihrer Art", ist noch ernsthafter. Douglas reist zu einigen der am meisten bedrohten Tierarten in der Welt. Dieser Reisebericht ist ebenfalls bereichert durch DNA's schrägen Humor und vielen philosophischen Bemerkungen. Adams hat das seltene Talent selbst ernste Probleme gegen sich selbst zu verwenden wie ein Judoka um sie lächerlich erscheinen zu lassen. Er hat außerdem die Gabe die Herzen der Leser gefangenzunehmen wie kein anderer Buchautor den ich je genießen durfte.

Weshalb dieser phänomenale Erfolg? Douglas Adams hat gleich mehrere besondere Eigenschaften die ihn von vielen anderen Autoren unterscheiden, selbst sehr guten. Er war ein absolut normaler Mensch der sich in seinem Leben als Collegestudent, Leibwächter, Komödiant, Computerspielautor und schließlich als Schriftsteller beschäftigte. Er sagte an einem Tag an dem er sturzbetrunken war dachte er über seinen Reiseführer "Per Anhalter durch Europa" nach und wie wundervoll es doch wäre wenn es so etwas wie einen Reiseführer "Per Anhalter durch die Galaxis" geben würde. Diese Geschichte ist schließlich sein erfolgreichster Roman geworden.

Aber wieder zeigte Adams Denkmuster wie einzigartig es war indem es nicht fähig war auf solch eine einzelne Schiene festgelegt zu bleiben. Andere Buchautoren (und auch andere Personen) tendieren dazu, auf einer ersten guten Idee herumzureiten und mehr und mehr Geschichten immer schlechterer Qualität herauszuquetschen bis die ganze Sache zu nichts verflacht ist. Tatsächlich hat einer dieser Autoren, Terry Pratchett der manchmal fälschlicherweise als Douglas Adams der Fantasy bezeichnet wird, darüber einmal einen Witz in seinem Buch "Rollende Steine" gemacht.

Doch nach seinem zweiten Anhalter Buch bekam DNA mehr und mehr Probleme damit, seinen Sinn für Humor aufrechtzuerhalten. Er litt an schweren schreiberischen Blockaden und wurde berüchtigt dafür, Abgabetermine nicht einzuhalten. Einer meiner Lieblingscharaktere war die Figur im vierten Buch die nicht fähig war seinen Geist auf ein einzelnes Problem zu konzentrieren. Nach der Fertigstellung von vier Büchern erklärte Douglas Adams daß er nicht mehr in der Lage wäre weitere Anhalter zu schreiben und es brauchte viele, viele Jahre bis er fähig war, diese Blockade zu überwinden und die Arbeit an seinem fünften Buch zu beginnen. In der Zwischenzeit schrieb er ein paar Detetektivgeschichten und sein Buch über seltene Tierarten. Während dies sicher keine gute Idee im kommerziellen Sinn gewesen ist, zeigt dies gut wie ungewöhnlich Douglas Adams Denkweise war.

Douglas Noel Adams schrieb nur ungefähr ein Dutzend Romane und starb früh und völlig unerwartet während seines Trainings wie eine Flamme die in der letzten Zeit zu hell brannte. Ich bedaure es daß ich ihn niemals persönlich kennenlernen konnte. Zu Ehren von ihm und seinem Humor in einer vollkommen verrückten Welt habe ich im Internet den Spitznamen Marvin angenommen - nur einer von vielen manisch depressiven Robotern in dieser Welt. Nachdem ich viel Zeit mit aussterbenden Arten und den Gründen warum sie ausgestorben sind verbracht habe, denke ich diesen Namen aus tiefstem Herzen verdient zu haben. Eine Seite über seltene Arten und Bürokratie mag in naher Zukunft folgen...

Mach's gut, und danke für all den Fisch, Douglas Adams. Wir werden dich alle vermissen!


Die größten Buchautoren dieses Jahrhunderts


Douglas Adams ist für Bücher was Elvis für Musik ist. Seine bekanntesten Bücher sind die fünf Bücher der "Per Anhalter durch die Galaxis" Reihe, ein Science-Fiction Roman mit viel Humor und ironischen Kommentaren. Ein anderes ausgezeichnetes Buch ist "Die Letzten ihrer Art", eine Reise zu einigen aussterbenden Tierarten in verschiedenen Ländern. Da ich sehr dem Artenschutz zugeneigt bin, hat dieses Buch wahrscheinlich den größten Einfluß auf meine eigene Person gehabt. Douglas hat außerdem ein paar ungewöhnliche Detektivgeschichten und verschiedene Kurzgeschichten geschrieben.


Terry Pratchett hat noch mehr sarkastische Bücher geschrieben. Doch obwohl er produktiver ist als Douglas Adams war, erreicht er nicht ganz seine schöpferische Leistung und seine Bücher können ein wenig langweilig werden wenn man zuviele davon liest. Viele sind Fantasy Bücher die in der "Scheibenwelt" spielen, einer flachen Welt voller verrückter Leute. Die Beschreibung der Unsichtbaren Zaubereruniversität allein ist ein guter Grund, diese Bücher zu kaufen und herzhaft zu lachen, vor allem wenn man jemals eine Weile an einer Uni verbracht hat. Für absolute Terry Pratchett Fans gibt es ein Discworld MUD .


Ephraim Kishon hat einen endlosen Strom von Kurzgeschichten geschrieben. Während ich einige seiner politischen Meinungen ablehne, die etwas zu extrem klingen (er ist ein Kind eines Krieges), sind seine Geschichten über das Leben, das Universum und den ganzen Rest sehr witzig. Ich empfehle insbesonders seine zwei Bücher über den Irrsinn, den einige Leute Moderne Kunst nennen. "Picasso's süße Rache" ist besonders lesenswert.


Bernhard Kegel hat eines der besten Bücher die ich je gelesen habe, geschrieben: "Wenzel's Pilz" - ein sarkastisches Szenario einer erschreckend nahen Zukunft! In einer Welt, in der Gentechnik üblich ist, einer Welt der Schoko-Käfer, kälteresistenter Bäume und künstlicher Erdbeerkuchen beunruhigt ein seltsames Phänomen die Forscher... Ein manipulierter Pilz, der die Bäume abtötet... Glücklicherweise haben wir ja Gentechnik um solche Probleme zu beheben... Wenzel's Pilz gibt es bei Piper/München.


Herbert Rosendorfer ist ein Meister des schwarzen Humors. Vieleicht wird man ja so, wenn man sein Leben als praktizierender Richter verbringt. Meine Lieblingsromane sind "Briefe in die chinesische Vergangenheit" und die Fortsetzung "Die große Umwendung". Ein chinesischer Mandarin aus der Vergangenheit kommt nach Deutschland und studiert Lebenstil und Politik der Deutschen. Sehr witzig, aber manchmal auch etwas deprimierend. Noch schwärzer ist "Die goldenen Heiligen", eine Science Fiction Geschichte über Kolonialisierung. Ein wenig wie "Independence Day" aber garantiert ohne unrealistisches Happy End.


Ambrose Bierce hat in langer Arbeit für eine amerikanische Zeitung die Definitionen des "Wörterbuch des Teufels" zusammengetragen. Obwohl schon ein Jahrhundert alt, sind diese Erläuterungen der menschlichen Wertvorstellungen und Heuchlereien immer noch aktuell.

On-line Version (Englisch)


Aldous Huxley ist berühmt für seinen Klassiker "Schöne neue Welt" über die Gesellschaft in der Zukunft. Ich betrachte dieses Buch als eines der besten Bücher der Welt. In dieser Gesellschaft sind Fortschritt und Klonen allgemein respektiert, Natur und individuelle Freiheit sind verpönt. Die bedrückende Atmosphäre von George Orwell's 1984 fehlt, anstatt Angst und Kontrolle hat die Menschheit Freiheit gegen Sex und Drogen eingetauscht. Es ist ein perfektes, sich selbst erhaltendes System mit wenig Bedarf für Einflußnahme von Seiten der Regierung. "Eiland" ist ein anderes Buch von ihm das nicht unterschiedlicher sein kann, es ist Huxley's Vision einer perfekten Gesellschaft die von der buddhistischen Religion inspiriert wurde. Großartig!


Ursula LeGuin hat ein Buch geschrieben das mir in Erinnerung blieb: "Planet der Habenichtse". Es ist ein Science-Fiction Roman über einen Zwillingsplaneten. Der Wüstenplanet Anarres ist von einer kleinen Gruppe von Siedlern bevölkert, die zum Überleben eine friedliche, anarchistische und kommunistische Gesellschaft aufgebaut haben. Shevek, ein bekannter Wissenschaftler, wird zu einem Besuch auf dem kapitalistischem Planeten Urras eingeladen um sein Wissen mitzuteilen. Aber später finden sie heraus, das sie weit mehr von ihm bekommen haben, als das wofür sie bezahlt haben. Fantastisch!


Ray Bradbury ist für einen weiteren Klassiker bekannt. "Fahrenheit 451" ist ein Buch über eine schnelle Eingreiftruppe der Feuerwehr, die Bücher verbrennt um das kulturelle Bildungsniveau aufrechtzuerhalten. Der Feuerwehrmann Guy Montag bekommt jedoch irgendwann Gewissenskonflikte. Gejagt von den schrecklichen mechanischen Killerhunden der Feuerwehr flieht er um sich der Resistance anzuschließen. Das Buch wurde auch schon verfilmt und der Autor hat eine Fortsetzung des Buchs als Computerspiel herausgebracht.


Peter Ustinov Ein anderer Autor der verschiedene Bücher geschrieben hat, aber nur eines fällt mir an dieser Stelle ein: "Der alte Mann und Mr.Smith" ist eine weitere Parodie. Gott und der Teufel kommen zur Erde um zu sehen was aus ihrer Schöpfung geworden ist. Witzig!


Giovanni Guareschi ist einer meiner liebsten religiösen Schriftsteller und seine Bücher über den couragierten Pfarrer Don Camillo und den kommunistischen Bürgermeister Peppone sind durch die herrliche Verfilmung mit Fernandel auch ziemlich bekannt. Guareschi predigt etwas was ich einen militanten, aber sehr menschlichen Pazifismus nennen würde und seine Bücher sind voll Lebensweisheit und Humor. Empfehlenswert.


George Orwell Schließlich habe ich entschieden sein Buch "1984" in diese Liste mitaufzunehmen obwohl es nicht in dem Sinn einer meiner Favoriten ist. Die Gesellschaft der "Schönen neuen Welt" erschien mir in den letzten Jahren realistischer. Aber mit den letzten Terroranschlägen in den USA und dem großen Scheißhaufen den die Politiker planen, denke ich jeder sollte auch dieses Buch gelesen haben über eine Gesellschaft, die auf Angst, Lügen und totaler Überwachung basiert. Der Große Bruder sieht dir zu...


Im Zuge des "Kreuzzugs gegen den Terrorismus" habe ich einige entsprechende realpolitische Bücher gelesen was von Orwells und Huxleys Szenarien bereits machbar ist und gemacht wird. Zum Teil ist es schon erschreckend viel, im Orwell-Land Großbritannien waren im Jahr 2000 bereits 120 Städte videoüberwacht. "Das Ende der Privatheit" von Reg Whitaker ist eines der besten Bücher zum Thema, obwohl es vor dem 9.11. geschrieben wurde und seitdem die Dinge noch viel schlimmer geworden sind. Mir ist es jedenfalls egal ob ich von einem Großen oder mehreren kleinen Brüdern ständig auf die Finger geschaut bekomme und Taliban und radikale Moslems könnten mich auch nicht mehr zu Vermummung zwingen als es übereifrige Polizisten und allgegenwärtige Kameras bereits tun...


Karel Capek hat unter anderem "Der Krieg mit den Molchen" geschrieben. In diesem Szenario einer Anti-Utopie wird eine neue intelligente Amphibienart, der Andrias scheuchzeri entdeckt und von der Gesellschaft nach allen Regeln der Kunst studiert, seziert, ausgenutzt, als Attraktion vorgeführt, der Notzucht angeklagt und generell als unwert befunden. Doch die Molche lernen schnell, rüsten in ihrem aquatischen Biotop im geheimen auf und übernehmen unter der Führung eines dogmatischen abtrünnigen Menschen die Weltherrschaft. Eine sehr skurille Geschichte bei der der Autor das endgültige Ende offenläßt. Die geltungsgeilen Hirnforscher und Folterknechte bekommen in dieser Story auch ihr Fett ab, meiner Meinung nach nimmt man diese gewissenslosen Verbrecher und Technokraten viel zu wichtig.


John Christopher's "Die dreibeinigen Monster" ist ein Jugendbuch und ein gutes Plädoyer gegen zuviel Technokratie und Kontrollsucht. Außerirdische Wesen mit ihren dreibeinigen Fortbewegungsmitteln haben die Menschheit zu Haustieren degradiert, pflanzen ihnen Implantate ins Gehirn um sie fügsam zu halten und setzen ihnen Funkchips unter die Haut um ihre Aufenthaltsorte zu kontrollieren (Keine Science Fiction sondern bereits tierquälerische Realität). Eine Gruppe von Jugendlichen schneidet sich unter Schmerzen die Überwachungschips aus dem Fleisch und begibt sich auf eine abenteuerliche Reise zu den fernen Weißen Bergen wo noch eine kleine Gruppe von Rebellen lebt, die noch wirklich frei ist.
Ein gutes Buch aber es hat einen unrealistischen Schluß. Die Menschen handeln als geschlossene Gruppe und nicht als die hirnlose, egoistische Hammelherde die sie wirklich sind. Sie sind erfolgreich bei der Infiltration und Zerstörung der Alien-Städte in den USA, Europa und Japan (auch wenn die Amis am Anfang wieder mal alles versiebt haben). Herbert Rosendorfers "Goldene Heilige" sind da von der Story her weit realistischer und zeigen die Menschen so wie sie wirklich sind.


Comics:


Der offizielle Comic zu "Per Anhalter durch die Galaxis" von John Carnell. Nicht schlecht, wenn man sich erst einmal an den Marvel-Zeichenstil gewöhnt hat. Aber ich bin ja eh befangen! :-)


"Schwarze Gedanken" von André Franquin ist ein Comic den ich zur Auflockerung und Entspannung empfehlen kann. Eine Sammlung lesenswerter One-Pagers.


Farid Boudjellal hat zwei Comics zum Thema Soziale Akzeptanz gezeichnet "Jude - Araber" und "Fanatiker". Nach eigenen Worten sind diese witzigen Comics für normale Leute, die noch über sich selbst lachen können, Fanatiker können dies ja leider nie.


Miguel Prado ist ein Künstler mit einer skurillen Malweise zum Thema "Der tägliche Wahn". Lesenswert für Leute die immer noch daran glauben daß Vernunft das menschliche Denken bestimmt ist der Comic "Chronik der Unlogik".


Braun von Emanuell Guibert - Ein Comic zu Hitlers Machtübernahme. Mittelmäßig und etwas esoterisch, aber schön gezeichnet. Zeigt gut wie Hitler und Göbbels mit Hilfe der Technik das Volk einwickelten, bin ja froh daß so was heute nicht mehr möglich ist! ;-)


Videos:


Natürlich gibt es das Buch der Bücher auch in einer Verfilmung, die schon vor geraumer Zeit für das englische BBC gedreht wurde. DA war nicht so begeistert von dieser Version, ich finde sie aber gar nicht so schlecht. Zumindest bringt sie trotz technischer Schlichtheit den Geist der Story gut rüber, bei zukünftigen Disney Versionen bin ich mir da schon nicht mehr so sicher, nachdem DA die Qualität seiner Arbeit ja nicht mehr persönlich überwachen kann.


"Die Seifendiebe" Dieser italienische Spielfilm war ein Überraschungserfolg und greift ein Ärgernis an an das ich mich nie gewöhnen kann: Werbeblöcke mitten in Filmen. Ein Regisseur dreht einen dramatischen schwarz-weißen Familienfilm, ärgert sich jedoch bei der Ausstrahlung darüber daß der Film ständig durch Werbung unterbrochen wird. Als die Werbung beginnt sogar die Handlung des Films zu beeinflussen steigt der Regisseur selbst in den Film ein um zu retten was zu retten ist. "Die Seifendiebe" ist wohl der einzige Film der niemals durch Werbeblöcke verstümmelt werden wird. Exzellent!

"Ein ehrenwerter Gentleman" Mein Lieblingsfilm mit Eddie Murphy, realistisch und intelligent. Eddie schleimt sich vom kleinen Gauner zum US Abgeordneten hoch und knüpft Kontakte mit Mächtigen der Energielobby. Doch irgendwann meldet sich auch bei ihm das Gewissen zu Wort. Ein sehr lehrreicher Film wie man systematisch korrupte Politiker absägen kann. :-)


"Fahrenheit 9/11" von Michael Moore ist der Kultfilm zum Thema amerikanische Paranoia und liefert einige Hintergründe zu George W. Bushs Nahostpolitik.


"Brazil" Käfer in Schreibmaschinen, terroristische Heizungsreparierer, komplizierte Schönheitsoperationen, Formulare, nochmal Formulare und ein kleiner Angestellter der dem ganzen in seinen Träumen davonfliegen will. Terry Gilliam hat mit diesem Film eine einzigartige Synthese aus Kafkascher Paranoia und dem typischen englischen Humor geschaffen. Ein bemerkenswerter Film.


"Falling Down" Ein ganz normaler Tag. D-Fens (Michael Douglas) nimmt sich einen Tag frei um seine Tochter zu besuchen, die von ihm getrennt lebt. Auf seinem Weg stoppt D-Fens die schleichende Inflation, macht durch sachliche Argumente die Straßen wieder sicher, sorgt dafür daß der Kunde auch fünf Minuten nach Feierabend noch wie ein König behandelt wird, stellt sicher daß die Behörden keine unnötigen Baustellen produzieren und wandelt kleinbürgerliche Golfplätze in Kinderspielplätze um. Natürlich darf bei solch einem Vorhaben auch ein Gegenspieler nicht fehlen: Colonel Pendergast von der Kripo meint daß so viele gute Taten etwas übertrieben sind und widmet den letzten Tag vor Antritt des schwer verdienten Altersruhegelds dem Vorhaben den Störenfried wieder etwas mehr zu Gesetz und Ordnung anzuhalten. Am Ende dann die ergreifende Familienzusammenführung und ein sehr realistisches Happy End. Pädagogisch sehr wertvoll, ein Film für die ganze Familie!

"So, wer von euch ist hier der Oberdruide? Macht mir mal ne Verbindung mit Che Guevera, ich will jetzt endlich mal mit einem vernünftigen Menschen reden!"

Erst wußten die gar nicht so richtig, wen ich da meinte, gaben sich dann aber sehr viel Mühe und endlich knackte es in der Leitung und ich hörte Che Guevera's Stimme "Was wollt ihr von mir?"

Ich sagte wer ich war, und was ich angerichtet hatte und daß ich einen Rat brauchte.

Und die Stimme fragte mich etwas ärgerlich, was das denn sollte und ob ich denn noch nie was von organisiertem Klassenkampf gehört hätte?

Ich sagte Nee, hätte ich nicht.

Die Stimme schwieg einen Augenblick und sprach dann wesentlich freundlicher und tröstender weiter: "Ja dann wäre mir nur sehr schwer zu helfen, ich wäre krank und ich sollte am besten mal zum Psychoanalytiker gehen!"

Total deprimiert komm ich zurück...

Aus dem Lied "Der Tankerkönig" von Hannes Wader


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